„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“
Intro der Fernsehserie „Star Trek: Raumschiff Enterprise“ aus dem Jahr 1972
Als ich, Stephan Löttgen aus Nümbrecht, im Jahr 1984 die erste Folge Star Trek schauen durfte, waren meine Augen so groß wie Tennisbälle. Ich muss über das gesamte Gesicht gestrahlt haben, in etwa so wie mein Sohn Heute, wenn er „die Avengers“ schaut. Auch eine gute Geschichte, jedoch war Star Trek mehr für mich persönlich. Es war eine Vision davon, was im Jahr 2200 wohl sein wird. Ich habe sehr lange daran geglaubt, als Kind. Auch Mitte Zwanzig, habe ich sicher bei diversen Schreckensnachrichten, unterbewusst an Star Trek gedacht und habe ein Gefühl von „dass wird die Technik der Zukunft schon richten“ gehabt. Jetzt sind wir bei 2021 angekommen und es stellt sich die Frage: „Welchen Weg wollen wir zukünftig gehen?“
…inzwischen ist viel passiert. Der kleine Junge von Damals ist selbst Vater, er arbeitet als Handwerker, Coach und unterstützt die Organisationsweiterentwicklung bei der Firma Stommel Haus in Neunkirchen-Seelscheid. Er renoviert seit 2020 ein ehemaliges Bauernhaus in Nümbrecht, um daraus einen wohngesunden und „upgecycleten“ Lebensmittelpunkt für seine Familie zu machen. Ausserdem versuchen wir als Familie, im Sinne unserer Kinder zu leben. Das bedeutet, wir setzen auf Selbstversorgung, wo es geht und versuchen so regional wie möglich einzukaufen. Durch die Arbeit bei Stommel Haus, habe ich gelernt, sehr reflektiert auf mein Handeln zu achten. Generell durfte ich in den letzten Jahren sehr viel lernen, da in der Stommel Haus Akademie gemeinsames Lernen zur Weiterentwicklung auf dem Programm steht. Oft werde ich gefragt, ob ich als Verantwortlicher der Akademie der „Oberlehrer“ bin? Natürlich nicht! Es gibt keinen Frontalunterricht, wir lernen voneinander und miteinander. Das ist ein entscheidender Faktor, da es beinhaltet, dass wir alle lernen können. Lernen ist wie Atmen, man kann damit nicht aufhören. Um effektiv zu lernen, kann in einer Organisation, dass erlernte geteilt werden. Alle Fehler, die ich schon Mal gemacht habe, kann ich Dir gerne schenken. Dann musst Du sie nicht auch nochmal machen. Wobei es sicher auch solche gibt, die muss man einfach selbst machen. Hast Du erkannt, dass lernen ein fester Bestandteil des Lebens ist, kannst Du gezielt und proaktiv lernen. Besonders die praktischen Erfahrungen sind sehr wertvoll. Wer lernt, der wächst im Inneren und das macht jeden Menschen souverän. Das Selbstbewusstsein wächst genau so intensiv, wie das Interesse an anderen Menschen und deren Erfahrungen. Was ich in den letzten Jahren von Kollegen, Mentoren, Freunden und Bekannten, aus den verschiedensten Ecken dieser Welt, lernen durfte ist mein Antrieb geworden. Zu lernen, zu praktizieren und andere Menschen zu unterstützen, dass erfüllt mich sehr und macht mich sehr zufrieden. Viele meiner Kollegen erleben seit Jahren eine ähnliche Weiterentwicklung und das mach die Firma Stommel Haus zu einer sehr resilienten und flexiblen Organisation.

Was machen wir bei Stommel Haus anders, als andere? Eigentlich alles. Wir orientieren uns sehr gerne und oft an den Beispielen, die wir durch befreundete oder fremde Unternehmen erhalten. Nur kopieren wir nicht einfach stumpf die Vorgehensweise der Beispiele. Wir versuchen den Weg vom „Startpunkt“ eines Projektes, oder Veränderungsprozess an selbst zu gehen. Klar, wir fragen:
„Wie haben die es Angefangen?“
„Was haben sie für Erfahrungen gemacht?“
„Welche Hindernisse haben sie gehabt?“
Wir gehen den Weg jedoch weiter selbstständig und erarbeiten uns eigene Erfahrungen. Das ist der Lehrprozess, den man nur durch Zufall und Glück kopieren kann. Warum?! Fragen sich einige begründet. Es gibt doch sogenannte „Best Practice“? Ich bin inzwischen überzeugt, dass eine Organisation durch die Individuen so komplex ist, dass man immer andere Ergebnisse erhalten wird. Schon nach den ersten „Schritten“. Du kannst die Rahmenbedingungen verändern und die Führung der Organisation verändern. In meinem Fall ist die Führung, zu unserem großen Glück, schon intrinsisch motiviert in die Veränderung gegangen. Also musste ich gemeinsam mit der Geschäftsführung und einigen Kollegen, die Rahmenbedingungen bearbeiten. Die vielen guten Beispiele und Coachings durch Freunde aus dem „2 Second Lean“-Netzwerk von Paul Akers, haben uns diesen Weg vereinfacht und beschleunigt.

„Man kennt sich – Man hilft sich.“ ist ein gern zitierter Grundsatz von Ralf Stommel. Nur gibt es leider sehr viele Organisationen und Unternehmen, die sich nicht öffnen können und auch keine Lehrbereitschaft besitzen. Das kann viele Gründe haben. So viele, dass ich diese hier nicht aufzählen kann. Jeder Mensch ist anders und hat seine Erfahrungen gemacht. Wir sind jedoch auch alle von den Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft geprägt. Bauern und Handwerker haben sich traditionell immer schon gegenseitig geholfen. Es wird jedoch, vom Gedanken der vollkommenen Marktwirtschaft getrieben, immer seltener kooperiert. Wir schreiten jedoch aktuell auf eine sehr große Herausforderung zu. Das Klima verändert sich rasant und mit Ihm die Rahmenbedingungen unseres Lebens und wirtschaftens. Bedeutet, wir alle müssen uns Weiterentwickeln. Da passt die Metapher vom losfahrenden Bus: Wer nicht einsteigt, der bleibt zurück. Der Bus fährt jedoch auch gerade erst los und hat noch nicht die volle Fahrtgeschwindigkeit erreicht. Bedeutet, mit etwas Training und Unterstützung, kann man ihn auch fahrend noch erreichen.
Wie der von mir sehr geschätzte Chefredakteur des Brand Eins Magazin Wolf Lotter in dem Vortrag sagt, geht es um das „Ermöglichen“ und „Machen“. So möchte ich die Zukunft mitgestalten und das kann ich am besten hier in meiner direkten Umgebung. Gleichzeitig lade ich jeden Nümbrechter, Oberberger und alle Menschen dazu ein, im Lokalen Triebwerk wirksam zu werden. Nicht, dass ich den einzelnen „Ermöglichern“ nicht auch zutraue, alleine wirksam zu sein. Ich glaube, dass man nur verändern kann, was man auch weiß. Ich, wir, können nur auf andere schauen und ihnen durch die Brille unserer eigenen Erfahrungen die notwendigen Hinweise geben. Wir können uns gegenseitig reflektieren und unterstützen. Ich freue mich auf Rückmeldung, Fragen und Anregungen von Dir.
Bitte schreibe mir einfach an: s.loettgen@lokales-triebwerk.de
Mehr über mich und meine Arbeit als Organisations-Katalysator erfährst Du hier.