Warum will keiner mehr Handwerker werden?

Ein kurzer, jedoch aussagekräftiger Beitrag. Die Handwerkskammer verweist auf unberechtigte Vorurteile gegenüber dem Handwerk. Die befragten Personen haben ihren Begründung sicher auch nicht ohne Quelle erdacht. Stellt sich die Frage, ob es in dem Zusammenhang pauschalisiert werden darf, wie im Beitrag. Die Wahrheit liegt sicher in der individuellen Betrachtung der einzelnen Ausbildungsbetrieben und der jeweiligen Auszubildenden. Was, wenn wir die positiven Beispiele sammeln und für die Allgemeinheit sichtbar machen? Wenn die jungen Menschen erleben können, was der Handwerks-, oder Pflegeberuf für Möglichkeiten bietet. Natürlich müssen viele Betriebe und die Verantwortlichen an sich selbst arbeiten. Das ist nur inzwischen der einzig mögliche Weg aus der Problematik heraus, wie ich denke. Schließlich ist die aktuelle Situation eine hausgemachte.

Sicher ist ein Studium nicht Jedermanns Sache und der Erfolg noch lange nicht garantiert, nur trotzdem verlockender als 3 Jahre bei einem Handwerksmeister mit schwierigem Gemüt und gelegentlichen Wutanfällen. Das ist nicht die Regel, nur leider auch nicht selten. Die schlechten Beispiele werden anschließend im Freundeskreis am lautesten kritisiert und das merken sich die noch jüngeren Kumpels bei der Berufswahl. Wie steht’s mit den Kollegen der Azubis? Herrscht hier immernoch Einigkeit darüber, dass „Lehrjahre keine Herrenjahre sind“?! Was für ein Anreiz, wenn man im Praktikum schon ins Gesicht gesagt bekommt, dass man die nächsten drei Jahre zu „Spuren“ hat?! Jetzt kenne ich selbst die Auffassung einiger Kollegen, die behaupten, dass die Azubis das „abkönnen müssen, sonst taugen die eh nix“. Dann musst Du Dich jedoch auch nicht Wundern, wenn Du keine Azubis und keine neuen Fachkräfte bekommst. Die haben in der Heutigen Zeit einfach keinen Bock auf diese Art der Respektlosigkeit. Was also tun?

Ja, eigentlich ganz einfach. Behandele einen Auszubildenden mit Respekt. Junge Menschen sind oft näher an der Digitalisierung dran als ein älterer Handwerksmeister. Mach Dir das zu nutze und tausche: Handwerkliches Wissen gegen Digitalisierungs-Wissen. Eine Auszubildende ist möglicherweise nach der handwerklichen Ausbildung an Marketing oder Vertrieb interessiert. Schon wieder ein Fähigkeit die Du nicht mehr extern bezahlen musst. Zusätzlich erhältst Du Flexibilität, denn bei einem Engpass, kann die Kollegin auch Mal mit auf die Baustelle fahren und sich wieder Praxisnähe aneignen. Versuche die Fähigkeiten eines Auszubildenden zu „Herauszufördern“! Ja, richtig. Herausfordern und direkt fördern, wenn etwas zu passen scheint. Ein Stück Stahl zu schmieden bedarf eines großen Aufwandes, Du musst auch bereit sein in den Auszubildenden zu investieren. Lass den Auszubildenden, genau wie die anderen Kollegen wachsen. Menschlich, wie Fachlich und Du wirst langfristig keinen Fachkräftemangel mehr haben.

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